Die Freischärler Holderberg

Im BSV Holderberg Bettenkamp 1886 e.V.
Böllerschiessen aus Brauchtum und Tradition

Wir sind ein Traditionsverein mit über 55-jähriger Vereinsgeschichte.
Am Niederrhein gelegen, in dem schönen Ort Holderberg,
ist unser Verein zu finden!
In unserem Schützenhaus, an der Moerser Str. 103,
könnt Ihr uns gerne an den meisten ersten Freitagen im Monat besuchen.

 

 

Information erteilt:

Hauptmann Markus Romahn

 

E-Mail-Adresse: freischaerler@bsv-holderberg.de

Chronik zum 40 jährigem Bestehen
der Freischärler Holderberg

Zum 75.Jubiläumsfest des Holderberger-Bettenkamper Bürgerschützenverein wurden die Freischärler Holderberg zum ersten mal urkundlich erwähnt.

Bei der Befragung von Ditz Peschken (ehemaliger Hauptmann der Freischärler) wurde die Gründung der Freischärler ins Jahr 1959 datiert. Die Aussage von Helmut Stoffels datiert das Jahr 1961 zum Jubiläumsjahr der Freischärler Holderberg. Helene Krämer, die Frau vom ersten Freischärlerhauptmann, datiert das Gründungsjahr auf 1963. Nach einer kurzen arithmetischen Berechnung wurde ermittelt, dass man mit 1961 nicht nur genau in der Mitte, sondern auch gar nicht so falsch liegen kann. Die ersten Kämpfer der Freischärler waren, wie schon erwähnt, Gerhard Krämer als Hauptmann und die Schützen, Dieter Peschken seniorHelmut VierboomHelmut Stoffels seniorGottfried Dreßler und Heinz Rellinghaus. Mit dem Zusammenschluß dieser Freunde war natürlich das Tun der Freischärler nicht beendet.

Im Jahre 1963 wurde die erste Barrikade erbaut. Die Barrikade wurde genau an der Stelle aufgebaut, wo sie im Jahr 2001 auch aufgebaut wurde.

Die Hippe-Strohart zwischen Peschkens Ditz und Höffkens Willi ist seit 40 Jahren der Standort dieser Barrikade. Die Freischärler Holderberg waren damals aus einem unverwüstlichen Holz geschnitzt, dass zum Teil bis heute, zumindest bei einigen Veteranen, Bestand hat. Das erkennt man daran, dass die Moral und die Kameradschaft heute noch so fest sind, wie vor 40 Jahren. Das erste Standquartier der Freischärler Holderberg war die Backstube von Krämer in der sich auch das Lager des Freischärlerzeugs befand. Zur Ausrüstung der Freischärler gehört nicht nur, die bis heute in Betrieb befindliche Salutkanone, sondern auch eine eigens umgebaute Bäckerkutsche ,die von einem Pferd gezogen wurde.

Die Kutsche war bis etwa 1975 ein wesentlicher Bestandteil der Freischärlerausrüstung. Damit der Betrieb der Kutsche störungsfrei und sicher durchgeführt wurde, hat sich Heinrich Feltgen (Feltgen Henn) für diese verantwortungsvolle Aufgabe zur Verfügung gestellt. 1975 war das letzte Schützenfest, an dem die Kutsche zum Einsatz gekommen ist. Ab 1976 wurden die Freischärler mit einer anderen Nobelkutsche durch Holderberg Chauffiert. Feltgen Henn ging in Pension und Nachfolger wurde Bernd Krause, der für zwei Jahre mit seinem 190er Mercedes Heckflosse die Feischärler Chauffierte. In den Jahren bis 1976 sind einige der Kameraden aus geschieden, aber auch neue hinzugestossen. Da waren Heinz RelinghausArno LeusinkGünter HilbrandtWilli Höffken junior und Hans-Peter Nesbach. Im Jahr 1976 legten Bernd Krämer und Arno Leusink in Siegen zum Erwerb einer Sprengstofferlaubnis

nach §27 eine Prüfung ab.

Um den Betrieb der Salutkanone mit Schwarzpulver zu ermöglichen, waren einige Umbauten und Zulassungsarbeiten nötig. Der Verschlussmechanismus wurde von Arno Leusink entsprechend den Vorschriften umgebaut, und das Kanonenrohr dem Beschussamt Köln zur Prüfung vorgestellt. Seither wird die Kanone alle fünf Jahre der Beschussprüfung unterzogen. Ab 1979 bis 1985 diente das Treckergespann der Firma Drifte als fahrbarer Untersatz für die Freischärler. Der Anhänger wurde mit Bänken ausgestattet und eine geeignete Kupplung um die Kanone zu befestigen wurde anmontiert. Fahrer des neu eingerichteten Gespanns war ab 1979 Willi Höffken senior. Im Jahr 1979 wurde eine neue, moderne Art der Barrikade der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Konstruktion der Barrikade bestand im wesentlichen aus geklauten Absperrböcken, im Bruch abgesägten Telegraphenmasten und bei Ditz Peschken im Garten geplünderte Tannenzweigen. Zur effektiven Verteidigung wurde eine Wasserfontäne nachgerüstet. Bei der Stürmung 1979 stand die Schützentruppe im wahrsten Sinne des Wortes voll im Regen. Im Jahr 1981 endete die Epoche des Hauptmann Gerhard Krämer mit seinem Rücktritt von diesem Amt und er trat in den verdienten Ruhestand.

Nachfolger und somit zweiter Freischärler-Hauptmann wurde Dieter Peschken. Mit Ernennung von Dieter Peschken zum Hauptmann wurde gleichzeitig die Peschkenepoche eingeleitet. Im Jahre 1984 wurde der Minitrecker, der Firma Niederrheingold gehörte ausrangiert, so dass dringend Bedarf nach einer neuen, kräftigereren Zugmaschine bestand.1985 war es dann so weit. Es wurde der Güldi, der heutige Freischärlertruck, angeschafft. Für die Restaurierungsarbeiten stellte Freischärlerschütze Arno Leusink, der ab 1981 auch das Freischärlerquartier stellte, seine Garage zur Verfügung. 1987 bestand die Truppe der Freischärler aus Hauptmann Dieter PeschkenArno LeusinkBernd KrämerWilli Höffken juniorHans-Dieter Peschken und Michael Höffken. Im Jahr 1986 feierte der Schützenverein sein 100 Jähriges Bestehen. Winfried Struck kam als neuer Kämpfer dazu und war für das Standrohr an der Barikade zuständig. Im gleichen Jahr wurde damit begonnen eine Wasserbütt zu bauen. In den folgenden Jahren wurde die Ausrüstung dieser Wasserwanne ständig verfeinert. So wurde auch eine Dusche angebaut. 1992 nach elfjähriger Dienstzeit, hat auch Ditz Peschken sein Amt als Hauptmann der Freischärler niedergelegt. An diesem Tag endete die Epoche Peschken., Im gleichen Jahr wurde Thomas Skomrock zum dritten Freischärlerhauptmann ernannt. Im Laufe der Zeit hat sich eine beträchtliche Menge an Freischärlermaterialien angesammelt. Ein großer Gönner zur damaligen Zeit war die Firma Drifte, bei der ständig der Freischärlertruck untergestellt werden konnte, die Firma Drifte hat auch den Anhänger, der zum Freischärlergespann gehörte zur Verfügung gestellt. Nachdem das Lager, zur Ausstellung umgebaut wurde, war leider kein Platz mehr. So war die erste große Aktion, die Thomas Skomrock einleitete, das Anschaffen eines Überseecontainers, der als Lager der Freischärler dienen sollte. Bis etwa 1999 konnte das Hauptquartier auf dem Grundstück der Familie Niephaus stehen bleiben. Die Not war groß!"Wohin mit unseren Sachen ",war die Frage. Die Suche dauerte nicht lange und schon war ein neuer Gönner gefunden. Die Firma Adolf Tiefenbach besitzt ein Grundstück. Ohne große Verhandlungen wurde uns gestattet das Freischärlerlager an neuer Stelle aufzubauen.

Im Jahr 1992 unternahmen die Freischärler zum ersten mal den sogenannten Freischärlerausflug. Es ging durch den Niederrhein, eine Ausflugstrecke, die von Detlef Krämer, der sich als Treckerfahrer zur Verfügung stellte, ausgearbeitet wurde. Zwei Jahre später wurde eine neue Freischärlertour geplant und durchgeführt. Diesmal ging es mit einem großen Anhänger Richtung Sonsbeck, wo ebenfalls gegrillt wurde. Bei dieser Tour war Jan van de Niep Chauffeur der Freischärler. Nach zehn Jahren Dienstzeit legte Winfried Struck sein Amt als Freischärler nieder und auch Bernd Krämer ließ sich in den einstweiligen Ruhestand versetzen. Die Lücke, die zwei so erfahrene Leute hinterlassen haben, galt es schnell durch neues, und junges Personal zu ersetzten. Es wurde auf Antrag, der angenommen wurde, Andreas Schlüß als neues Mitglied, bei den Freischärlern aufgenommen. Nachdem Arno Leusink mit Erreichen seines 45. Lebensjahres sich hat ebenfalls von den Freischärlern pensionieren lassen, wurde das bis zu diesem Zeitpunkt bei Arno Leusink eingerichtete Hauptquartier geräumt und im Schützenhaus Holderberg neu eingerichtet. Nach Ausscheiden von Arno Leusink aus dem aktiven Dienst, wurde die entstandene Lücke durch ein neues Freischärlermitglied, Ralf Bayer, geschlossen. Die Heutigen Kämpfer der Freischärler sind, Thomas Skomrock als Hauptmann 1.Kanonier Hans-Dieter Peschken, 2.Kanonier Michael Höffken, 1.Schütze Andreas Schlüß und 2.Schütze Ralf Beyer. Im Jahr 1995 bekamen die Freischärler auf Grund ihres großen Bedarfes an Erlaubnisscheinen zum Schießen mit einem Böller eine Dauererlaubnis, die sich auf das Ortsgebiet Holderberg bezog. Seit 1999 verfügen die Freischärler über eine Erlaubnis, die das Schießen mit einem Böller im gesamten Kreisgebiet Wesel ermöglicht.

Fortsetzung
der Chronik der Freischärler Holderberg
von 2001 bis 2006

Seit Menschengedenken gibt es kein Königsschießen ohne, dass die Freischärler jedes Pfand mit einem Böllerschuß aus der kleinen Kanone begrüßen und auf diese Art und Weise den erfolgreichen Pfänderschützen zu ehren und parallel eine Runde zu kassieren.

Zum 111. Schützenfest, nachdem alle Pfänder abgeschossen waren, wurde kurzerhand beschlossen 111 Jahre, ein klassisches rheinisches Jubiläum, das ist die Gelegenheit für die Freischärler König zu werden. So stellten sich die Freischärler in Reih und Glied auf, vorneweg Hauptmann Thomas Skomrock, weiter mit Arno LeusinkHans Dieter PeschkenMichael HöffkenRalf Beyer und Andreas Schlüß. Am Ende des Tages stand Hauptmann Thomas Skomrock als neuer Schützenkönig fest. Vier Wochen nach Pfingsten wurde traditionsgemäß das Schützenfest gefeiert, an dem die Freischärler zum ersten Mal ein Dorf und ein ganzes Volk regieren sollten. Plötzlich tauchten einige Fragen auf: Wer schießt den Ehrensalut?, wer baut die Barrikade?, wer tritt in blauer Uniform zur Inthronisierung an? und wer macht das, was die Freischärler sonst gemacht haben? Kurzerhand wurde eine Mobilmachung beschlossen: der Ehrenkanonier Willi Brunswick wurde einberufen und in der Kleiderkammer der Freischärler ausgerüstet. Aber ein Freischärler macht noch kein Schützenfest. So wurde kurzerhand Bernd Krämer mobil gemacht, der die Verantwortung beim Böllerschießen übernehmen sollte.

Als Freiwillige meldeten sich Frank Hilbrandt und Helmut Stoffels jun. Als Ersatzkanoniere, die die Arbeit an der Kanone übernehmen sollten. Nachdem alles organisiert war, konnte mit dem Feiern begonnen werden. Auf Beschluss des Oberkommandos der Freischärler, Hauptmann Thomas Skomrock, und Kassierer Hans-Dieter Peschken, wurde beschlossen, dass das gesamte Königsgeld mit unseren Freunden und Kameraden in flüssige Nahrung umgesetzt werden sollte. Auf der Hippstraat wurde von den Freischärlern seit Menschengedenken eine Barrikade errichtet,

was in diesem Jahr nicht möglich war, weil ein König seinen eigenen Weg nicht versperrt. Es machten sich aber einige Rebellen in der Schützenjugend bereit, um eine Barrikade zu bauen, die Holderberg bis dahin noch nicht gesehen hatte. Mit sehr viel Phantasie und Ideen und Unterstützung von Malermeisterin Rita Schmitz wurde eine Barrikade aus echten Pappendeckeln, angemalt wie die Wehrmauern auf der Wartburg, quer über die Hippstraat gebaut. Dieses Bollwerk der Jugendrebellion wurde selbstverständlich vom Freischärlerkönig mit seinem Gefolge persönlich abgebaut. Wie es sich gehört, wurde die Barrikade natürlich mit Wasser verteidigt. In diesem Fall war Petrus der Verbündete.

Im Jahr 2001 haben die Freischärler ihr größtes Fest überhaupt gefeiert. Mit vereinten Kräften wurde das 40jährige Kompaniebestehen mit allen Vereinen, Freunden und Gönnern im Schützenhaus Holderberg gefeiert. Dies war auch die beste Gelegenheit, um sich bei Leuten auf eine ganz besondere Art zu bedanken, die immer für die Freischärler da waren und die sich auch nie lumpen ließen, wenn sie um das eine oder andere gefragt wurden, oder auch nur da waren, wenn die Probleme der Kompanie nicht zu lösen waren. Zu Ehrenkanonieren ernannt wurden: Eberhard Diamant, der sich immer äußerst fürsorglich und liebevoll um unseren Güldi, den Freischärlertruck gekümmert hat. Da war da noch Dieter Schmitz, der seitdem der Hans-Dieter beim Dieter Schmitz die Lehre begonnen hat, uns die Farben, Schmirgelpapier und allerhand Materialien, die so ein Malerbetrieb hergibt, zur Verfügung gestellt. Nächster Kandidat war Adolf Tiefenbach, der ohne lange zu überlegen unsem Freischärlerquartier eine neue Heimat auf seinem Betriebsgelände auf'm Holderberg gegeben hat. Letzter Kandidat war Karl-Heinz Heyrahl, der unserem Freischärler-Anhänger zu einem neuen Aussehen verholfen hat. Ein stabiles Dach, Eckpfosten und Verkleidungen wurden in seiner Werkstatt in Homberg extra für uns hergestellt. Alle weiteren Blechteile und Zubehör wie Schrauben usw. kamen ebenfalls aus der Werkstatt der Firma Lüftung und Klima. Aber nicht nur wir hatten was zu verteilen, sondern auch unsere Gäste, befreundete Vereine und Kameraden haben uns reichlich mit Geschenken geehrt.

Die Ersatzkanoniere haben sich zurückbesonnen und einige Pleiten an der Barrikade zum Anlass genommen und uns ein Standrohr zum Jubiläum geschenkt, welches natürlich nicht nur einfach übergeben wurde, sondern, wer die Ersatzkanoniere kennt, weiß das so was gerecht geteilt wird. Das größte und dickste Teil bekam der Hauptmann Thomas Skomrock, die Adapterstücke von B-Rohr auf C-Rohr wurden dem ersten Kanonier Hans-Dieter Peschken übergeben, das zweitwichtigste Teil der Schieberschlüssel wurde Michael Höffken übergeben und je ein Handrad für die Absperrventile am Standrohr haben Ralf Beyer und Andreas Schlüß bekommen. Seit diesem Tag sind die Freischärler unabhängig von irgendwelchen Beutestücken oder Leihgaben.

Zum Schützenfest im Jahre 2004 sind, wie es schon seit einigen Jahren üblich ist, die Kanoniere des SV Moers Vinn zu Gast, die ebenfalls die Barrikade verteidigen und in dem Bereich die Nachhut übernehmen und auch beim Salutschiessen tatkräftige Unterstützung leisten. Traditionsgemäß werden zur Inthronisierung des neuen Schützenkönigs 21 Schuss Ehrensalut abgegeben. Diese Aufgabe teilt man sich mit den Kanonieren aus Vinn. Die im Festzelt angetretenen Kanoniere geben ein Zeichen nach draußen, wenn mit dem Abschießen des Ehrensaluts begonnen werden soll. Dies geschah auch zum 118. Schützenfest, nur nach etwa der Hälfte der Böllerschüsse ist das Kabel für die Stromzuleitung des Festplatzes und des Spechtshofes gerissen. Die allgemeine Meinung der Festbesucher sagt, dass das Kabel mit einem gezielten Schuss aus einer der beiden Böllerkanonen abgeschossen wurde. Dies ist jedoch nicht möglich, weil mir selbst kein Böllerschütze bekannt ist, der in der Lage wäre, auf 10 Meter einen Möbelwagen zu treffen. Deswegen geht die allgemeine Theorie dahin, dass die Resonanz der beiden Kanonen das Kabel in derartige Schwingungen versetzt hat, dass es gerissen ist. Der Energieversorger ENNI kam sofort mit einem Entstörtrupp und hat in Windeseile das gerissene Kabel repariert und die ausgelösten Sicherungen ausgetauscht, so dass das Fest ohne Störungen weitergehen konnte.

Nachdem im Jahre 1994 die Kanonenräder schon mal vom Holderberger Stellmacher Erich Gredig restauriert wurden, ist zum Tanz in den Mai 2005 der Supergau passiert. Ein Segment des linken Kanonenrades war durchgebrochen und am rechten Rand war ein Segment angebrochen. Unser Freund Heinz Vossler sagte sofort: "Bring die Kanone vorbei, wir werden mal sehen, was man daraus machen kann." Nachdem die Metallreifen abgezogen waren, stellte man fest, dass das gesamte Holz der Räder und Speichen total verfault war. Das hieß: ein professioneller Stellmacher musste her. Und das im Jahre 2005. Nach langer Suche hat man dann einen geeigneten Handwerker in der Nähe des Möhnesees gefunden. Drei Wochen vor dem Schützenfest hat Hauptmann Thomas Skomrock die Kanonenräder am Möhnesee abgeliefert und eine Woche vor dem Schützenfest wieder abgeholt. Bis auf die Radnabe wurde alles restauriert. Radsegmente, Speichen und Reifen alles neu! Und vor allem alles naturfarben. Bei einer monatlichen Versammlung wurde beschlossen, dass die Räder erst mal nicht in den Kompaniefarben blau und rot angestrichen werden. Vielmehr hat man überlegt, ob man die Kanone nicht komplett naturfarben herrichten soll. Bis heute wurde keine Entscheidung getroffen.

Im Sommer 2005 haben die Freischärler ihre gesamt Familie, das sind die Gönner, Sponsoren, Freunde und die Vorsitzenden der befreundeten Vereine eingeladen zu einer Bootstour. Es ging mit dem Bus von Ruhrort Schifferbörse bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg von da aus mit dem 7-Sterne-Luxusseelenverkäufer Rheinfels über den Rhein-Herne-Kanal zurück nach Duisburg über den Rhein nach Ruhrort zur Schifferbörse. Während der gesamten Fahrt wurden die Sehenswürdigkeiten rechts und links des Kanals vom Schiffsführer erläutert. Organisiert wurde Kaffee und Kuchen, Bockwurst, Bier und andere Annehmlichkeiten an Bord, so dass alle Mitreisenden einen unbeschwerten Tag erleben konnten. Der Transport der Freischärlerfamilie von Holderberg nach Ruhrort wurde vom ersten Kanonier Hans-Dieter Peschken organisiert, so dass alle, die es wollten, auch ordentlich mitfeiern konnten und sich auf ein schönes Jubiläumsfest, welches im Jahres 2006 gefeiert werden soll einstimmen konnten.

Das Jubiläumsjahr 2006 ist natürlich gleichzeitig das Jubiläumsjahr für den Schützenverein, wenn die Freischärler 45jähriges Kompaniebestehen feiern, feiert der Schützenverein sein 120jähriges Bestehen. Gleichzeitig wurde auch von Heinz Vossler der 33. Vogel gebaut. Und dieser Vogel hatte es in sich. Zwei Köpfe und superstarke Flügel. Unmittelbar nach der Fertigstellung ist der Vogel mehr oder weniger aus eigenen Kräften auf und davon geflogen. Erst am Tag des Königsschiessens wurde der Vogel an der obersten Spitze des Maibaumes entdeckt. Die Vermutung der Schützengruppe, dass die Freischärler wieder ihre Finger im Spiel haben, lag sehr nahe, nachdem man gesehen hat, wie schwer die Schützen sich damit getan haben, den Vogel vom Maibaum zu holen. Nach dem Vogelschießen begannen die Vorbereitungen für unser 45. Kompaniejubiläum, welches wir gemeinsam am 09.09.2006 feiern wollen.

Fortsetzung
der Chronik der Freischärler Holderberg
von 2006 bis 2011

Nachdem wir am 09.09.2006 unsere Jubiläumsfeier mit Freunden und vielen Gästen erlebt haben, ging auch sogleich das Tagesgeschäft weiter. Der erste Einsatz nach der Jubiläumsfeier war in Essen auf dem Kennedy-Platz der Tag der Reservisten. Hier sind wir einer Einladung der Reservistenkameradschaft Moers aus Neukirchen-Vluyn gefolgt. Die Veranstaltung wurde von der Feuerwehr und der Polizei aus Essen begleitet. Eine weitere Attraktion neben den Freischärlern war ein Shanty-Chor, der selbstverständlich aus Marine-Reservisten zusammengestellt war.

Thomas Skomrock als ranghöchster Offizier (Hauptmann) hatte an diesem Tag das Kommando über alle in Uniform angetretenen Teilnehmer. Es ist ja längstens bekannt, dass die Freischärler Freunde nicht nur in den Nachbarortschaften haben, sondern auch bis weit nach Duisburg hinein. So wird, wie es den Traditionen entspricht auch auf privater Ebene die Veranstaltungen der befreundeten Vereine besucht. Da ist hier besonders zu erwähnen, dass die Narrenzunft Homberg nicht nur mit ihrer Tanzgarde zu unserer Jubiläumsfeier gekommen ist, und so einen Programmpunkt an diesem Abend gesetzt hat, sondern auch eine Einladung für die Freischärler zu ihrer Herrensitzung ausgesprochen hat, der wir auch mit einer kleinen Delegation gefolgt sind. Es sollte auch hinreichend bekannt sein, dass seit einiger Zeit das närrische Leben auf’m Holderberg in der 5. Jahreszeit erweckt wird. So wird der Rosenmontagszug auf’m Holderberg und im Anschluss ab 13:00 Uhr in Neukirchen-Vluyn von den Freischärlern begleitet. In Neukirchen-Vluyn sogar seit über 20 Jahren gestartet und angeführt. 

Die Aufgaben der Freischärler bestehen natürlich nicht nur darin Freunde zu besuchen und Karnevalsumzüge anzuführen, nein. Die Hauptaufgabe ist das eigene Schützenfest auf eine charmante Art zu stören, und somit für Besucher des Schützenumzugs ein wenig Abwechselung in das Geschehen beim Schützenfest zu bringen. Um ein Schützenfest feiern zu können, benötigt man, und das ist ganz wichtig, einen Schützenkönig. Einen Schützenkönig kann man aber nur ermitteln, wenn man einen Sieger beim Vogelschießen hat, und zum Vogelschießen gehört selbstverständlich ein Vogel. 

Bei der Gestaltung bzw. Anfertigung dieses Vogels sind seit einigen Jahren die Freischärler, hier ganz besonders Hans-Dieter Peschken, aktiv beteiligt. Hier werden die Aufgaben so langsam von den Alten an den nicht ganz so alten weitergegeben. Früher war Helmut Stoffels sen. für die farbliche Gestaltung des Holzvogels zuständig, mittlerweile hat Hans-Dieter diese Aufgabe übernommen, und da geht es meistens nicht nur um die farbliche Gestaltung und das Anbringen eines Federkleides, es wird auch je nach Promille im Blut entschieden, ob der Vogel männlich oder weiblich ist. In den meisten Fällen ist er männlich, die Attribute sind einfacher anzubringen. 

Nachdem Wolfgang Hoffmann im Jahr 2004 nach jahrzehntelanger Dienstzeit als Hauptmann der Schützen zurückgetreten ist, wurde er zu Ehren seiner Treue und seiner Zuverlässigkeit als Schützenbruder und vor allem als Kamerad für die Freischärler zum Ehrenkanonier ernannt. Ab dieser Zeit hat er sein Krätzchen zu jeder Veranstaltung der Freischärler dabei gehabt. Am 13.02.2007 haben wir Wolfgang Hoffmann nach einer kurzen Krankheit in Kapellen zu Grabe getragen. 

Die Freischärler haben viele Jahre am ersten Sonntag im Dezember eine kleine Weihnachtsfeier für die Familien der Freischärler und vor allem für die Freischärlerfamilie veranstaltet. Da die Adventszeit aber immer mit Stress und Terminen voll gepackt ist, haben wir am 13.01.2008 zum ersten Mal einen so genannten Neujahrsempfang durchgeführt. Zu diesem Termin kommen einige der ehemaligen Freischärler, Ehrenkanoniere und Sponsoren.

 Nachdem Wolfgang sein Probejahr bei den Freischärlern absolviert hat, wurde ihm, wie es die Tradition vorschreibt, beim Schützenfest-Frühschoppen der Arsch rasiert. Diese Prozedur wird im Regelfall an einer vorher geheim gehaltenen Weckstation durchgeführt, und zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es ist nicht immer ein schöner Anblick, so einen nackten und vor allem rasierten Hintern zu sehen.

Nachdem die Freischärler seit einigen Jahren ihr traditionelles Fahnehissen zur inoffiziellen Schützenfesteröffnung feiern, wurde auch im Jahre 2008 dem Marine-Tambour-Corps Holderberg eine Fahne überreicht. Die Stiftungsurkunde zur Hissflagge wurde dem MTH am musikalischen Abend 2007 überreicht. Die Fahne wurde zum ersten Mal beim Fahnehissen der Freischärler als erste Flagge gehisst. Seit dem Jahr 2001 wird das Stadtteil- und Hafenfest in Duisburg-Ruhrort von den Freischärlern eröffnet. Es ist jedes Mal ein erhebendes Gefühl mit kalten Schauern über den Rücken, wenn gleichzeitig mit den Böllerschüssen der Freischärler, die Schiffssirenen und Nebelhörner der Schiffe, die an der Schiffsparade im Hafenbecken teilnehmen, ertönt. Im Jahr 2008 gab es ein Gruppenfoto mit dem damals noch glücklichen Oberbürgermeister Adolf Sauerland

Im Spätsommer 2008 haben die Freischärler zum ersten Mal am Musikfest des BSW Musikcorps Hohenbudberg teilgenommen. Dies ist eine Veranstaltung, bei der die Freischärler ausnahmsweise mal nicht die erste Geige spielen, aber mit ihrem Treckergespann die jungen Spielleute und Besucher des BSW Musikcorps durch den Stadtteil Hohenbudberg fahren. Diese Aufgabe wird von uns gerne wahrgenommen, zumal es auch Spaß macht an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Wenn es heißt, im Schützenhaus wird gefeiert und dann auch noch das 25. Schützenhausjubiläum, dann geht das natürlich nicht ohne die Freischärler und erst recht nicht, wenn das Schützenhaus das Freischärler-Hauptquartier ist. Hier ist es uns auch gelungen, mit einigen Böllerschüssen den Wirtsleuten und dem Verein einige Runden aus den Rippen zu böllern, so ganz nach Freischärlermanier, weil jeder weiß, die geben ja doch keine Ruhe.

Wie man bis jetzt lesen konnte war das Jahr 2008 doch sehr ereignisreich, aber als Abschluß sollte noch das Jubiläumsfest der Hülsdonker Kanoniere stattfinden. Hier wurde am 5. Dezember das Kanonenjubiläum der Hülsdonker Kanoniere gefeiert. Das war auch gleichzeitig der Anlass, dass alle Kanoniere der Stadt Moers sich in Hülsdonk zum kleinen Umtrunk getroffen haben. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Wie bereits erwähnt, sind die Freischärler auch im rheinischen Karneval sehr aktiv. So ist es schon selbstverständlich, dass sie der Einladung der Neukirchen-Vluyn KaGe zum Neujahrsempfang 2008 gefolgt sind und mit einer kleinen Delegation an den Feierlichkeiten teilgenommen haben. Hier feiert man nicht nur gemeinsam mit Freunden, hier trifft man auch zum ersten Mal im neuen Jahr alte und neue Bekannte, mit denen man schon viele fröhliche Stunden verbracht hat. Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen sich sehen lassen, gehen auch die unangenehmen Aktivitäten auf’m Holderberg los. 

So hieß es auch in diesem Jahr „Frühjahrsputz mit Entrümpeln der Freischärlerunterkunft und Abstellflächen des Schützenvereins“. Hier handelt es sich um einen recht großen Haufen Müll, der sich in einem Jahr an Fundus und ausrangiertem Zubehör ansammelt. Schließlich will man ja mit ordentlichem Gerät und funktionstüchtigen Ausrüstungen das neue Jahr beginnen. In einem so beschaulichen Dorf wie unserem Holderberg ist es selbstverständlich, dass, wenn jemand Hochzeit feiert, natürlich auch die Freischärler daran teilnehmen. 

Im Normalfall bringen sie ihre Kanone mit, um das Brautpaar auch auf stürmische Zeiten in so einem Eheleben vorzubereiten. Nicht zu vergessen ist der so genannte Fruchtbarkeitsschuss, den die Braut während der Hochzeitsfeier mit der großen Böllerkanone abgeben darf. Etwas anders war es am 12.06.2009. Da hat Dirk Dykrzak in der Stadtkirche von Moers geheiratet. Dort sind die Freischärler natürlich mit einem dicken Seil angetreten, um festzustellen, ob der Dirk auch in der Lage ist, für seine Braut alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Hier waren es allerdings zwei Hindernisse. Das Marine-Tambour-Corps hat ebenfalls eine Leine mitgebracht, um den Arbeitseinsatz des Trommlers Dirk auf die Probe zu stellen. Durch ein Spalier von Schützen, Spielleuten und Freischärlern hat es das Brautpaar letztendlich ohne große Mühe geschafft, sich den Weg zu den anderen Hochzeitsgästen frei zu sägen. 

Zum Schützenfest 2009 gibt es keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen. Es bleibt nur eins zu erwähnen. Auch wenn es auf’m Holderberg kein Riesenrad, Achterbahn oder Autoscooter gibt, die Holderberger Schützen sind mit viel einfacheren Mitteln in ausgelassene Feierlaune zu bringen. Bei Temperaturen um den Körperschmelzpunkt ist die alte Wasserbütt immer eine angenehme Erfrischung für jung und alt. Hier spielt es auch keine Rolle, ob es sich um Gäste, einfache Besucher, Freunde oder vielleicht sogar Feinde handelt, in die Wasserbütt kommt jeder. Selbst unser König Manuel samt komplettem Thron wurde gnadenlos vom alten Thron und den Freischärlern zum Bad gebeten. Aber das Vereinsleben auf’m Holderberg besteht nicht nur aus Schützenfest feiern und Schwimmen gehen, sondern auch aus Mottoparties im Schützenhaus. Im Herbst 2009 war der erste spanische Abend, den unsere Wirtsleute Maria und Herbert Hilbrandt veranstaltet haben. Mit selbstgemachter Paella, mit allerhand an Einlagegedöns wurden zahlreiche Gäste ins Schützenhaus gelockt. Einige Gäste kamen als Spanier kostümiert zur Feier, andere wiederum im bürgerlichen Räuberzivil. Natürlich haben sich die Freischärler es sich auch nicht nehmen lassen mit den Wirtsleuten den besonderen Abend zu verbringen. 

Ende August sollte ein weiteres Highlight in den Freischärler-Aktivitäten stattfinden. Es gab eine Einladung zum Schützenumzug nach Krefeld-Oppum. Wie sich später herausstellte, hat ein Bekannter von Eilers von den Freischärlern aus Moers Holderberg erfahren, und die Vereinsarchive des Oppumer Schützenvereins durchforscht. Hierbei kam folgender Eintrag ans Tageslicht: Eine Horde Freischärler aus dem Gebiet von Moers haben den Jahrmarkt von Oppum überfallen und das ganze regelmäßig. Traditionen werden eben auch da aufrecht erhalten, so dass die Kirche beschlossen hat, eine eigene Miliz, die Bürgerwehr, aufzustellen bzw. zu gestatten, dass eine solche Gruppe aufgestellt werden darf. Aus diesem Grund hat ein Landvogt, dessen Name mir jetzt entfallen ist, die Gruppe mit allem Möglichen ausgerüstet, was man braucht, um die Freischärler aus dem Gebiet von Moers in die Flucht zu schlagen. Das mit dem in die Flucht schlagen, hat dann tatsächlich irgendwann funktioniert, so dass seit vielen Hundert Jahren keine Freischärler mehr in Krefeld-Oppum ihr Unwesen getrieben haben. Bis eben zum 30.08.2009, da  war die damals sehr gefürchtete Freischärlergruppe wieder am Start, aber diesmal in friedlicher Absicht. Alle, die immer nur vom Schützenfest in Oppum gehört haben, aber nie daran teilgenommen haben, sollten es diesmal tun. Wenn ihr dies jetzt lest, ist das Schützenfest in Oppum leider schon eine Woche vorbei. Deswegen solltet ihr euch den Termin Ende August/Anfang September mal in den Kalender schreiben. 

Wenn das Schützenjahr so langsam zu Ende geht, dann geht für die Karnevalisten so langsam der Stress los. So kommt es, dass wir nicht nur die benachbarten Schützenvereine besuchen, sondern auch die benachbarten Karnevalsvereine. Eine Großveranstaltung mit Ordensverleihung und allem Gedöns, was dazu gehört, macht die Karnevalsgesellschaft Narrenzunft aus Homberg. Hier geht es traditionsgemäß mit einer kleinen Delegation ohne Kanone zum Wecken vom alten Hoppeditz. Hier muß gesagt werden, dass auch einige Freischärler in der KG Narrenzunft teilweise aktive Mitglieder sind. Große Ereignisse werfen große Schatten voraus.

Nachdem unser Ehrenkanonier Adolf Tiefenbach verstorben ist, wurde auch das Bauunternehmen Tiefenbach planmäßig geschlossen und so passierte, was passieren musste, das Gelände an der Moerser Straße neben dem Schützenhaus Holderberg musste geräumt werden. Das bedeutet nicht nur, dass die dort gelagerten Baustoffe abgeräumt werden mussten, nein auch der Container, der das Freischärler-Materiallager darstellt, musste von diesem Grundstück verschwinden. Es ist nun mal so, dass die Bauordnung des Landes NRW eine so genannte Hinterlandbebauung auch mit mobilen Bauwerken nicht zulässt. So musste also erneut ein Standort für den Freischärler-Container gefunden werden. Hier wurde nach Rücksprache mit dem Bauamt Moers auch eine Möglichkeit gefunden, den Container dauerhaft und ohne Baugenehmigung abzustellen. Hierzu war lediglich eine Einverständniserklärung des Eigentümers des Schützenhauses Holderberg nötig. Die Familie Hilbrandt hat die Situation erkannt und ohne Probleme die Erlaubnis zur Abstellung des Containers gegeben. Hierzu mussten jedoch noch einige Planierarbeiten im Bereich des Abstellplatzes erfolgen, die mit Hilfe von Arno Leusink und der Zustimmung von Udo Heimberg, das ist der Chef von Arno Leusink, schnell erledigt werden konnten. Udo Heimberg hat auch den Bagger, der nötig war, um den Container vom alten zum neuen Standort zu versetzen, gestellt. Eine Bedingung hat die Familie Hilbrandt jedoch gestellt. Der Container sollte in einem Grünton angestrichen werden. Dies war auch möglich, mit der Farbe die Dieter Schmitz zur Verfügung stellte. Hans-Dieter hat mit wenigen Pinselstrichen die Farbe auf dem Container sehr dünn verteilt. Seit dem haben wir ein neues, grünes Zuhause. Das ist genau das, was wir Freischärler uns schon immer gewünscht haben. In so einem Verein wie unserem, wo es mehrere Abteilungen und Zuständigkeiten gibt, kann es auch schon mal vorkommen, dass der eine oder andere von seinen üblichen Aufgaben entbunden und zu höherem berufen wird. So ist es beim Königschießen 2010 dem Freischärlerhauptmann Thomas Skomrock ergangen. Nachdem niemand so recht den Vogel abschießen wollte, hat sich Karl-Heinz  Klein ein Herz gefasst und gesagt: „Her mit dem Ding, ich mach’ meine Ursula zur Königin“. So sollte es geschehen und in den Holderberger Geschichtsbüchern niedergeschrieben werden. Die Leute, die dabei waren, wissen, dass das eine Verniedlichung der Situation war, aber das Ergebnis aus allen Ereignissen hat uns dann doch allen eine große Freude bereitet. Nachdem Karl-Heinz Klein nach langem, schweren Kampf die Königswürde errungen hat, kam die Frage: Lieber bzw. allerliebster Thomas, willst Du mein Minister sein?“. Daraufhin hab ich in die Augen von der Ursula gesehen und gestottert: „ja, ja, ja, ich will“. So kam es, dass die Freischärler zum Schützenfest 2010 sich selbst überlassen wurden und nicht, wie in den 19 Jahren zuvor, von strenger Hand geführt wurden. Die, die das Schützenfest miterlebt haben, wissen, dass die Kanoniere der Freischärler ihre Aufgaben ohne jede Beanstandung ordentlich und zuverlässig erfüllt haben, so dass die Frage aufkam, den Luxus eines Hauptmanns, der so viel Gehalt bezieht, den könnten wir uns sparen und die Kohle unter uns aufteilen. Das einzige Problem, was sich daraus ergeben würde, ist wenn niemand da ist, der die Freischärler ohne Grund zusammensch… und das will doch niemand, oder? 

Aber so ein Schützenfest hat natürlich zur Folge, dass die Uniformen und Effekten in einem ordentlichen Zustand sein sollen. Seit vielen Jahren wurde beanstandet, dass die Stiefel der Kanoniere alt und durchgelaufen sind und so wurde die Aufgabe an jeden verteilt, Ausschau nach geeignetem Schuhwerk zu halten. Jetzt weiß jeder, wenn es um Schuhe geht, gibt es nicht so viele Meinungen, wie es Kanoniere gibt, nein, es gibt so viele Meinungen, wie es Schuhe bzw. Stiefel gibt. So hat es etwa ein Jahr gedauert bis man sich auf das zurzeit aktuelle Model geeinigt hat. Zum 124. Schützenfest 2010 wurde Torsten Kessels mit dem für die Freischärler üblichen Ritual als Kanonier aufgenommen. Ihm wurde nicht nur der A… blitzblank rasiert, sondern auch noch das Gesicht geschminkt, so dass jeder sehen konnte, das dieser Tag für Torsten etwas ganz besonderes ist. Eine der Regeln ist nämlich, einmal Freischärler – immer Freischärler. 

Bis ans Lebensende, ob man will oder nicht und mit man sind beide Seiten gemeint. Im Jahr 2011 ist ein neues Freischärlermitglied durch Kampfabstimmung in die Freischärlergruppe als Kanonier aufgenommen worden. Markus Romahn hat als Treckerfahrer bei den Freischärlern vor vielen Jahren von sich Reden gemacht. Nach einem Aufenthalt im Marine-Tambour-Corps Holderberg, wo er als Trommler viele Jahre Dienst getan hat, ist er nun endlich zu den Freischärlern gekommen, wo seine Aufgabe auch das Treckerfahren ist, mit allem was dazu gehört. Wie schon im Jahr 2010 sollte im Jahr 2011 alles anders sein als geplant. 

Zum Jubiläumsschützenfest hat Marlene Vossler sich einen langjährigen Traum erfüllt und den Vogel abgeschossen. Jetzt kam die Frage nach Ministern und Throngefolge. Im Großen und Ganzen war alles schnell unter Dach und Fach. Mit wenigen Ausnahmen hat der alte Stoffels-Thron sich bereit erklärt als Minister das Schützenfest zu bestreiten und Schwiegersohn und Kanonier Wolfgang Aust sowie Andreas Schlüß sind Minister zum Jubiläumsschützenfest geworden. Nach einem Schützenfest, dass nach allen Regeln der alten und neuen Kunst gefeiert wurde, heisst es erstmal: kurze Sommerpause, denn am 10. September wollen die Freischärler ihr 50. Kompaniejubiläum feiern. Dazu bedarf es noch einiges an Vorbereitungen und Organisation, die von allen Mitgliedern durchgeführt werden müssen. Es geht nicht nur um Zeitungsartikel, sondern auch Deko, Essen, Musik und allem was man für eine gelungene Feier braucht. Bis zum heutigen Tag sind alle mehr oder weniger tatkräftig dabei, so dass man jetzt schon davon ausgehen kann, dass es wie in den Jahren zuvor eine gelungene Feier mit netten Gästen und allen Freunden geben wird.

Zum 125. Schützenfest hat Hans-Dieter Peschken sein 30. Freischärlerjubiläum gefeiert und gleichzeitig seine Pensionierung aus der Freischärlerkompanie. Hans-Dieter Peschken ist ein Kanonier, der nach so vielen Jahren Dienst bei den Freischärlern einen ruhigen und stressfreien Freizeitlebensabend begehen soll. Er hat mir jedoch versichert, dass er, wenn irgendwann Not am Mann ist, z. B. bei einem Besuch bei einem unserer vielen Freunden will er gerne noch mal die Uniform anziehen, um die Freischärler und auch den Schützenverein zu repräsentieren. Wir alle hoffen, das Hans-Dieter Peschken nicht nur für die Kompanie zum Feiern da ist, sondern auch wenn mal wieder ein Pinselstrich, der mit hoher Präzision geführt werden muss, benötigt wird. 30 Jahre Dienst bei den Freischärlern heißt auch 30 Jahre blaue Farbe an den Händen zum Schützenfest, obwohl es manchmal den Eindruck macht, dass es an dem einen oder anderen Ausrüstungsteil an Farbe fehlt, hat er stets darauf geachtet, dass kurz vorm Durchrosten der nötige Anstrich versehen wurde.

Fortsetzung
der Chronik der Freischärler Holderberg
von 2011 bis 2016

Am 10.09.2011 haben wir mit Erfolg unsere Jubiläumsfeier zum 50. Bestehen der Freischärler Holderberg hinter uns gebracht. Jetzt noch ein paar Tage ausruhen und dann geht’s sogleich weiter mit dem Pflegen der Tradition im Schützenwesen. Wie schon erwähnt, war 2011 Marlene Vossler Schützenkönigin, wo auch zwei Freischärler, natürlich in blauer Uniform das Throngefolge komplettiert haben. 

Nach 14 Tagen war das letzte große Schützenfest im Jahr, das offiziell besucht wird. Eingeladen werden wir hier vom Schützenverein Saalhoff. Hier kann man noch ein echtes Dorfschützenfest mit allem Drum und Dran erleben. Das Zelt und die Stimmung sind hier jedes Jahr grandios und kaum mit Worten zu erklären, selbst von mir nicht. Das Jahr 2011 geht mit großen Schritten dem Ende entgegen, jedoch nicht ohne das das Marine-Tambour-Corps den alljährlichen musikalischen Abend feiert. 

Da gibt es zwar keine Einladung an die Kompanie, aber ein großer Teil der Freischärler ist auch Mitglied im Marine-Tambour-Corps-Holderberg, sodass letztendlich doch eine große Delegation unserer Gruppe an dieser Feier teilgenommen hat. Am 26.11. hat der Schützenverein Hülsdonk seinen neuen Schießstand ganz offiziell in allen Ehren eingeweiht. Der halbe Rat der Stadt war anwesend und die Honoratioren des Rheinischen Schützenbundes haben ihren Segen für einen weiterhin erfolgreichen Schützenverein gegeben. In Anbetracht der Tatsache, daß der Hülsdonker Schützenverein auch über eine Kanone und eine Kanoniergruppe verfügt, sind die Freischärler natürlich gerne zu dieser Veranstaltung gegangen, um gemeinsam mit den Kameraden die Einweihung des neuen Schießstandes zu feiern. Am 31.12. war auch für die Freischärler Holderberg das Jahr zu Ende. Der Übergang nach 2012 wurde von jedem Kameraden im Kreise seiner Familie ruhig und ordentlich gefeiert, um sich auf die kommenden Ereignisse in aller Ruhe vorbereiten zu können. 

Der erste Höflichkeitseinsatz 2012 war der Besuch bei der Neukirchen-Vluyn KG, die schon über 25 Jahren mit den Freischärlern Holderberg eine Freundschaft pflegen. Torsten Kessels und Markus Romahn haben den Hauptmann Thomas Skomrock zu dieser Veranstaltung begleitet und mit der Karnevalsgesellschaft und mit den Neukirchen-Vluyner Vereinen die alte Freundschaft gepflegt. Da wir im Januar und Februar mitten in der Karnevalssession sind ist natürlich nicht nur der Besuch in Neukirchen, sondern auch bei der Narrenzunft in Homberg eine Selbstverständlichkeit. Dieses Jahr hat die Narrenzunft Homberg ihr 55. Jubiläum gefeiert. Die Karnevalssaison 2012 geht immer weiter, mit der Herrensitzung oder der Karnevalsfreunde Hohenbudberg mit ihrer Galasitzung, der Herrensitzung der Vlü KG oder den Sitzungen der Karnevalsfreunde Holderberg. Die Krönung einer Karnevalssession ist der Karnevalsumzug. In Holderberg haben wir sogar einen Rosenmontagsumzug, der von Jahr zu Jahr immer beliebter wird und große Anerkennung bei Groß und Klein genießt. Wir wären nicht die Freischärler, wenn wir uns nicht den Luxus leisten könnten an einem Tag zwei Rosenmontagszüge zu bestreiten. Wenn in Holderberg der Zug sein Ende nimmt geht es Marsch, Marsch nach Neukirchen, um dort den zweiten Rosenmontagszug mit Böllerschüssen zu eröffnen. Am Rathaus in Neukirchen-Vluyn wird zu Ehren der Ratsherren und der Karnevalisten ein dreifacher Salut geschossen. In Vluyn, am sogenannten Vutz-Kreisel, wird mit drei Böllerschüssen der Zug auf der Niederrheinallee angekündigt. So wird jedes mal der Rosenmontag zu einem aufwendigen, aber schönen Ereignis, an das man gerne und lange zurück denkt.

Ende April bzw. Anfang Mai wird im Schützenhaus der Tanz in den Mai gefeiert, an dem die Freischärler, in diesem Fall natürlich in zivil, gerne teilnehmen. Das ist eine Veranstaltung, die keinen offiziellen Charakter hat. So kann man da einfach nur Spaß haben, ohne dass der Hauptmann meckert, wenn man sich als Kanonier daneben benommen hat. 2012 wird natürlich auch ein Schützenfest gefeiert und das wird mit dem Vogelbau vorbereitet. Seit vielen, vielen Jahren wird der Vogel bei der Familie Vossler in der Schreinerwerkstatt vom Heinz Vossler in filigraner Kleinarbeit gebastelt. Wie schon in den anderen Chroniken erwähnt, sind hier ausschließlich Spezialisten, die sich um die Qualität des Holzvogels bemühen. 

Die Veranstaltung mit dem Vogelbau mündet unweigerlich in die Veranstaltung „Königsschießen“. Dieses wiederum ist eine offizielle Veranstaltung, an der die Freischärler in Uniform und allen Geschützen, die zur Verfügung stehen und traditionell zum Einsatz kommen, teilnehmen. 2012 stand das Vogelschießen unter dem Motto des Marine-Tambour-Corps Holderberg mit einem blau angemalten Vogel, der zwei Anker auf den Flügeln hatte. Ich glaube 2012 war das Königsschießen mit der berühmtesten Erbsensuppe, die jemals im Schützenhaus Holderberg ausgegeben wurde. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass der Koch Aktien an einer Papierfabrik mit besonders weicher Qualität hat. Obwohl der Vogel blau-weiß angemalt war, hat Heinz Rogalli, der zum damaligen Zeitpunkt noch 1. Vorsitzender vom Holderberger-Bettenkamper Bügerschützenverein war, abgeschossen. Es gingen die Gerückte rum, dass er nur den Vogel abgeschossen hat, weil es dann vor und während des Schützenfestes reichlich Runden zu trinken gibt. 

Was der Heinz nicht bedacht hat ist, dass er sie alle bezahlen muss. Nach dem Königsschießen folgt das Schützenfest beginnend mit dem sogenannten Königsempfang, an dem die wichtigen Leute der Vereine und der König selbst, besucht werden und natürlich mit Böllerschüssen der Freischärler begrüßt werden. Was für den Karnevalisten der Rosenmontag, für den Fußballfan das Pokalendspiel und für frisch verheirate die Hochzeitsnacht ist, ist für das Schützenwesen der Königsball mit Inthronisierung. Die Freischärler Holderberg schießen zur Begrüßung des neuen Königs 21. Schuss Ehrensalut. Es können auch mal 25 sein, aber niemals nur 20, aber bis das der Ehrensalut geschossen wird, muss der Schützenkönig – und zwar der Neue – und der alte erst die Barrikade an der Hippestroat überwinden.

Das ist im Normalfall nicht so einfach, weil die Freischärler sich, wie jedes Jahr, was Besonderes einfallen lassen, um etwas Stabiles und noch nie da gewesenes aufzubauen. Das Jahr 2012 nimmt seinen Lauf wie geplant. Vom Holderberger Schützenfest zum Duisburger Hafenfest zum Oktoberfest nach Xanten. Die verdiente Gage, die sich so in einem Jahr ansammelt, wird da gemeinsam in Lebensmitteln umgesetzt.

2012 gab es zum ersten Mal im Schützenhaus Holderberg einen sogenannten Adventsbasar. Dieser wird bis heute irgendwann so Anfang Dezember abgehalten, so dass die Besucher sich pünktlich zum 1. Advent mit dem neuesten Fensterschmuck und Weihnachtsdekorationen eindecken können. Eine Besonderheit gibt es noch: das sind die Reibekuchen, die große Ähnlichkeit mit einer Schiefertafel haben. Teilweise sind die Dinger auch so hart, dass man damit ein Dach decken könnte. 2012 geht so langsam zu Ende. 2013 steht vor der Tür.

Wie es üblich ist, wird von den Freischärlern jedes Jahr Anfang Januar ein gemeinsames Frühstück organisiert, an dem die gesamte Freischärlerfamilie teilnimmt, d.h. die Ehrenkanoniere, ehemalige Kanoniere, die Witwen der Ehemaligen bzw. der Gönner und Freunde. Alle werden eingeladen, um einen schönen Sonntagmorgen in Gesellschaft der Freischärler Holderberg zu verbringen. Auch 2013 gibt es einen Rosenmontagszug auf' Holderberg mit anschließendem Umzug in Neukirchen-Vluyn. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, weil die Prozedur der Teilnahme an den Umzügen sich jedes Jahr wiederholt und nicht immer wieder erwähnt werden muss.

Zum Jahreswechsel ist die Reservistenkameradschaft Moers auf dem Lockschenhof eingezogen und Nachbar des Schützenvereins und Freischärler geworden. Zu Ostern wurde ein gemeinsames Osterfeuer veranstaltet, an dem auch die Freischärler Holderberg in lockerer Atmosphäre bei Bratwurst und Flaschenbier teilgenommen haben. Apropos Flaschenbier: unsere Freunde, der BSW Musikzug aus Hohenbudberg veranstaltet hin und wieder Mottopartys, so auch im April 2013. Die Delegation der Freischärler Holderberg war bei dieser Veranstaltung sehr überschaubar. Der Freischärlerhauptmann Thomas Skomrock und der 1. Kanonier Andreas Schlüß haben die Zeit gefunden an der Veranstaltung in Hohenbudberg teilzunehmen. 

Mitte Mai feiert unser benachbarter Verein, der SV Vinn, sein Schützenfest. Hier ist es selbstverständlich, dass die Freischärler mit kompletter Mannschaft daran teilnehmen, um den Umzug bzw. die Inthronisierung mitzugestalten. Hier wird ebenso wie in Holderberg 21. Schuss Ehrensalut für den neuen König geschossen. Das Ritual in Vinn erstreckt sich auch auf den Umzug, bei dem der König und die Fahne zuhause bzw. am Königsquartier abgeholt wird. Bei all diesen Stationen gibt es drei Schuss Ehrensalut. Das Holderberger Schützenfest beginnt mit dem Königsschießen, das traditionell am Himmelfahrtstag stattfindet. 

Eine Woche vor dem offiziellen Schützenfest findet beim Freischärlerhauptmann im Garten das mittlerweile traditionelle Fahnehissen statt. Hier wird die Deutschlandfahne, die das ganze Jahr am Fahnenmast im Vorgarten flattert, gegen die Freischärler-Kriegsflagge ausgetauscht und bis eine Woche nach dem Schützenfest als Symbol gehisst zu lassen. Weiter geht es mit dem Königsempfang und dem höchsten Feiertag auf'm Holderberg, dem Königsball und der Inthronisierung mit Ehrensalut gemeinsam mit den Kanonieren aus Vinn zu Ehren des neuen Schützenkönigs. 

Auch so ein Schützenfest geht mal vorüber und weitere Veranstaltungen und Einladungen folgen, wie das BSW Musikfest 2013, das 30. Jubiläum des Schützenhaus Holderberg und der Kompanieausflug zum Oktoberfest in Xanten. Da gibt es auch schon Rituale, die auf einer zweijährigen Tradition beruhen. Nach dem Oktoberfest kommt der musikalische Abend des Marine-Tambour-Corps Holderberg und das Hoppeditzerwachen der Karnevalsfreunde Holderberg und Ende November, wie im letzten Jahr der Adventsbasar mit Reibekuchen und Glühwein. Wenn man die Geschichte so liest, kann man glauben, dass die Hauptbeschäftigung der Freischärler Holderberg Essen und Trinken ist. Die, die so was glauben, liegen richtig, weil so richtig arbeiten will von den Freischärlern niemand. Deswegen gibt man sich größte Mühe nur das absolut Nötigste zu tun, damit man das Jahr so gut wie möglich herum bringt. 

2013, und zwar am 31.12. gab es zum ersten Mal in Wallach, das weiß ja Jeder, ist in Rheinberg, ein Silvesterböllern an dem die Freischärler Holderberg zusammen mit über 20 Böllerschützen teilgenommen haben. Hier kam die Investition von 2012 in zwei neue Handböller gerade recht. So konnte man nicht nur mit der Kanone böllern, sondern auch die Handböller der breiten Öffentlichkeit von Wallach vorführen. Zum Ende des offiziellen Böllerteils gibt es die Möglichkeit noch ein Stündchen Bier zu trinken und Würstchen zu essen. Soviel zu den Aktivitäten der Freischärler Holderberg im Jahr 2013.

Mittlerweile haben wir das Jahr 2014 erreicht. Nach dem 1. Silvesterböllern in Wallach folgt erst mal wieder das Freischärlerfrühstück mit Allen, die uns das ganze Jahr über zur Verfügung standen und keinen Aufwand gescheut haben, uns zu unterstützen. Es ist auch schon eine Tradition und großes rheinisches Brauchtum, dass das neue Jahr mit der Karnevalssession beginnt. 

Die Veranstaltungsreihenfolge ist jedes Jahr in etwa gleich, sogar der Rosenmontagszug auf'm Holderberg findet vor dem Rosenmontagszug in Neukirchen-Vluyn statt. In diesem Jahr hat das Osterfeuer der Reservistenkameradschaft Moers ohne Beteiligung der Freischärler Holderberg stattgefunden. Hier gab es, wie es schon mal vorkommen kann, eine Terminüberschneidung mit dem Osterfeuer der Narrenzunft Homberg und der Neukirchen-Vluyn KG. Da ist es nicht immer so einfach mit 5 Mann zu jeder Veranstaltung eine repräsentative Delegation zu schicken. Nach dem Osterfeuer folgt das traditionelle immer gleich ablaufende Vogelbauen mit anschließendem Königsschießen. 

Im Jahr 2014 war Anne Höffken die erfolgreiche Schützin und neue Schützenkönigin auf'm Holderberg. Anne Höffken sieht nicht nur gut aus, sie weiß auch, wie man Schützenfest feiert und die Stellen, wo sie nicht Bescheid weiß, kann ihr Mann Michael aushelfen. Er ist Schützenbruder und Freischärler a.D. praktisch von Geburt an. Nach soviel aktiven Jahren sollte Michael mit Rat und Tat, und vor allem mit Moneten seiner Frau zur Seite stehen. Im Jahr 2014 war ausnahmsweise das Musikfest in Hohenbudberg vor unserem Schützenfest, sogar noch vor dem mittlerweile traditionellen Fahnehissen. Das tat aber den Vorbereitungsarbeiten der Freischärler Holderberg zu unserem Schützenfest keinen Abbruch. Das Fahnehissen lief auch nach altgewohntem Muster ab, sodass hier nichts außergewöhnliches zu berichten ist. Nach dem Holderberger Schützenfest kommt das Ruhrorter Hafenfest mit anschließendem „Rhein in Flammen“. Das Hafenfest 2014 war das Letzte an dem die Freischärler teilnehmen durften. Aufgrund einer neuen Organisation wurde der Ablauf und die Gestaltung dieser Veranstaltung geändert, sodass laut den Veranstaltern für die Freischärler Holderberg kein Platz mehr ist. 

Trotz allem gibt es für einige, die an alten Traditionen festhalten, die Narrenzunft Homberg, die jedes Jahr Mitte August ihr Sommerfest feiern. Der Schützenverein Holderberg hat auch mindestens eine Mottoparty in jedem Jahr vorgesehen. 2014 war das die Mallorca-Party. Eine weitere Veranstaltung, die 2014 zum ersten Mal stattgefunden hat, war das Kaiserschießen, an dem alle jemals amtierenden und noch lebenden Schützenkönige vom Holderberg teilnehmen durften. Auch hier haben die Freischärler Holderberg jeden Pfänderschützen mit drei Schuß Salut geehrt, nur der Kaiser hat keinen Salut bekommen. Der Rest des Vogels fiel etwa gegen 23:00 Uhr von der Stange. Um diese Uhrzeit leider nicht mehr möglich, ohne das die Nachbarn ein wenig ungehalten werden. Nach dem Kaiserschießen erfolgte die Tradition des Besuchs des Xantener Oktoberfestes ohne Böllerschüsse, allerdings in Lederhosen einiger Freischärlern. 

Die letzten offiziellen Veranstaltungen im 2014 war das Hoppeditzerwachen, an dem aber nicht alle Kameraden teilgenommen haben, der Adventsbasar, der eher eine Veranstaltung in zivil für die Freischärler ist und das letzte offizielle in Uniform mit allem Drum und Dran Böller und Kanone ist das Silvesterschießen in Wallach. Hier gibt es nichts zu gewinnen, man lernt hier nur Freunde und Böllerenthusiasten kennen.

Mit dem Silvesterböllern in Wallach verabschiedet sich das Jahr 2014 und 2015 steht vor der Tür. Die Karnevalssitzungen sind absolviert, so dass Anfang Februar das traditionelle Freischärlerfamilienfrühstück stattfinden kann. Zu dem Frühstück werden alle Leute, die unmittelbar etwas mit der Freischärlergruppe zu tun haben, eingeladen. Dazu zählen natürlich auch die zur Zeit amtierenden Vereinsvorsitzenden, die im Schützenhaus Holderberg ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben. Nach dem Freischärlerfrühstück hat die Gruppe sich erstmal eine ausführliche Auszeit genommen. Der erste Traditionseinsatz für die Freischärleraktivisten war das Vogelbauen um für das Schützenfest einen König ermitteln zu können. Im Jahr 2015 wurde das mittlerweile schon zur Tradition gewordene Fahnehissen beim Hauptmann im Garten aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. So fiel dieser Einsatz für die Freischärler auch aus, aber die Wartezeit zwischen dem eigentlichen Fahnehissen und Beginn des Schützenfestes wird tradtionsgemäß mit Reparieren und Instandsetzen der Ausrüstung verbracht. Hierzu zählt nicht nur Treckertanken und am Anhänger Luft aufpumpen. In dieser Woche Vorbereitung wird auch die Munition für die Böllerkanone hergestellt, im Freischärlerjargon nur Stoppen genannt. Nicht zu vergessen ist das Verteilen von blauer und roter und schwarzer Farbe an den Freischärlerausrüstungsteilen. Es wird überprüft, ob die Socken keine Löcher haben und die Uniformhemden und Jacke alle Knöpfe hat damit zum sogenannten Königsempfang die Klamotten in Ordnung sind und die Schützenfestfeierlichkeiten beginnen können.

Nachdem der Königsempfang stattgefunden hat, bei dem die wirklich wichtigen Leute vom Marine-Tambour-Corps Holderberg und vom Holderberger-Bettenkamper-Bürgerschützenverein besucht werden, wird zum Schluss dem neuen Schützenkönig die Aufwartung zu den Schützenfestfeierlichkeiten gemacht. Die Schützenfestkenner wissen, dass nach dem Königsempfang und der ersten Ausnüchterungsphase die Oldie-Night mit vorangehendem Fassanstich und der sogenannten Kirmeseröffnung Freitagsabends gegen 17:00 Uhr stattfindet. Zu
diesem Anlass wird die Freischärler-Kriegsfahne am Festplatz gegen eine neue ausgetauscht. Ein Jahr Wind und Wetter setzen dieser Fahne soweit zu, dass sie nicht mehr zu gebrauchen ist.

Nach der Oldie-Night kommt der Königsball an dem in diesem Jahr der 1. Vorsitzende Manuel Dittner zum Schützenkönig vom Holderberg gekrönt wurde. Normalerweise
werden Könige und Kaiser vom Papst zu diesen Würden gekrönt, auf‘m Holderberg kommt immerhin der 1. Bürgermeister der Stadt Moers, um diese hoch hoheitliche
verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Die nächste Veranstaltung im Schützenhaus Holderberg hat auch ohne Beteiligung der Freischärler stattgefunden. So ein Weihnachtsbasar ist eben nichts für echte Rabauken, die keine Ahnung von ordentlichen Geschäften haben. Seit dem 11.11. ist die Karnevalssession nicht nur auf‘m Holderberg voll im Gange, sondern auch in Neukirchen-Vluyn, wozu die Freischärler regelmäßig eine Einladung bekommen. In diesem Jahr wurde aufgrund der kurzen Session kein Neujahrsempfang von der Neukirchen-Vlü-Ka-Ge veranstaltet, sondern eine sogenannte Adventsmatinee oder auch Adventskaffee veranstaltet, aber auch hier gehen die alten Traditionen so langsam zu Ende. Von den Freischärlern hatte nur der Hauptmann Zeit, diese Veranstaltung zu besuchen. Da grade von der Adventsmatinee die Rede war, sollte jeder mitbekommen haben, dass das Jahr so langsam seinen Lauf nimmt.

Am letzten Tag im Jahr 2015 geht es genauso, wie im Jahr 2014 mit dem Silvesterböllern in Borth. Hier waren drei Kämpfer plus Hauptmann mit den Handböllern am Start. Die Vorbereitungen zu dieser Veranstaltung waren gut und ohne Beanstandungen durchgeführt worden, auch die Kommandos und die Böllerreihenfolge wurden vorbildlich eingehalten. Wegen ihrer offenen und fröhlichen Art sind die Freischärler in Borth gern gesehene Gäste. Das Jahr 2016 beginnt so, wie die letzten Jahre, d.h. Karneval, ein ausgefallener Rosenmontagsumzug auf‘m Holderberg, das Freischärlerfrühstück usw. Hier möchte ich die Prozedur nicht wieder runterbeten. Wer unbedingt wissen will, wie die Reihenfolge ist, der soll in 2014 oder 2015 nachlesen.

Begonnen hat das Aktivitätsjahr der Freischärler zum Vogelbau zur Vorbereitung des Schützenfestes. Danach ging es ohne besondere Vorkommnisse weiter zum Königsempfang, Oldie-Night und Königsball. Hier hat auch alles geklappt, nur die zuvor gestoppten Kartuschen hatten anscheinend feucht gewordene Zünder, sodass nur jeder 3. Schuss als Böllerschuss zu erkennen war. Da wir mittlerweile das Jahr 2016 schreiben, heißt das auch, dass wieder ein Jubiläum ansteht. Hier wurde in einigen sehr langen und teilweise auch heftigen Besprechungen über die Art der Veranstaltung diskutiert.

Fest steht, dass es wie in jedem Jubiläumsjahr einen neuen Sticker geben wird. Das Motiv war auch schnell gefunden. Der Termin zu Anfang September steht auch schon lange fest. Jetzt kommt die administrative Arbeit. Es müssen Leute besorgt werden, die die Arbeit machen. Wir müssen die Einladungen und ein Programm organisieren und zum 55. wollte man mit Freunden nicht einfach nur zusammensitzen, sondern auch ein wenig Action haben. Aus diesem Grunde haben wir uns für ein Böllerschießen, ähnlich dem Vorbild von Borth, entschieden und mit Hilfe des Borther Schützenvereins konnte man auch einige Böllertruppen einladen. Wir sind jetzt gespannt, wie viele Schützen unserer Einladung folgen. Hier ist jetzt das Ende der Chronik von 2011 bis 2016 erreicht. Unser Jubiläumsfest steht vor der Tür, die Festschrift ist in Vorbereitung, die nötigen Genehmigungen sind beantragt, es ist soweit alles vorbereitet, es muss jetzt nur noch funktionieren.

Euer HPTM a.D.

Thomas Skomrock

Fortsetzung folgt....

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